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Insolvenz und Sanierungsrecht

Allgemeine Beschreibung des Schwerpunktbereichs

Ziel des verfahrensrechtlichen Schwerpunktes ist es, angehende Juristinnen und Juristen mit besonderen Kenntnissen auf den Gebieten des Verfahrens-, Vollstreckungs- und Insolvenz-rechts auszubilden, die zum einen für das dem Studium nachfolgende Referendariat, zum anderen aber auch für eine Vielzahl unterschiedliche Berufsfelder von erheblicher Bedeutung sind: für die Justizberufe (insbesondere Richter); für den Allgemeinanwalt, dessen Tätigkeit regelmäßig in erheblichem Umfang die Vertretung von Mandanten vor Gericht umfasst; für spezialisierte Prozessanwälte in den Dispute Resolution-Abteilungen von größeren Kanzleien; für Insolvenzverwalter und Insolvenzanwälte; für mit Vollstreckungsrecht, Insolvenzrecht und Unternehmensreorganisation in der Insolvenz befassten Unternehmensjuristen, für Verbrau-cher- und Schuldenberater.
Die Zusammenfassung dieser Materien in einem Schwerpunktbereich beruht auf ihrem rechtssystematischen Zusammenhang, namentlich auf ihrer gemeinsamen Zugehörigkeit zum Zivilverfahrensrecht. Aufgrund dieser Konzentration auf das Verfahrensrecht ist eine weitere Untergliederung dieses Schwerpunktbereichs nicht vorgesehen. Durch das Zwangsvollstre-ckungs- und Insolvenzrecht ist der Schwerpunktbereich eng mit der Pflichtstoffmaterie des Sachenrechts sowie mit der bürgerlich-rechtlichen Querschnittsmaterie des Kreditsicherungsrechts verknüpft.
Der Schwerpunktbereich spiegelt einen Arbeitsschwerpunkt der Fakultät im Zivilverfahrensrecht wider; er steht im Zusammenhang mit dem von der Fakultät angeboten Studiengang zur Unternehmensreorganisation (LL.M. corporate restructuring).

Einige Vorlesungen können auch in englischer Sprache gehalten werden.

Studienplan

Table

Pflichtvorlesung
Zivilprozessrecht I (Erkenntnisverfahren) (JAPrO-Pflichtvorlesung)
2
Pflichtvorlesung
Zivilprozessrecht II (Zwangsvollstreckungsrecht) (JAPrO-Pflichtvorlesung)
2
Pflichtvorlesung
Insolvenz- und Restrukturierungsrecht
3
Pflichtvorlesung
IPR II (insbesondere Internationales Zivilverfahrensrecht)
2
Pflichtvorlesung
Europäisches Insolvenzrecht
1
Wahlpflichtveranstaltung: Vorlesung
Rechtsvergleichung
2
Wahlpflichtveranstaltung: Vorlesung
GmbH-Recht
2
Wahlpflichtveranstaltung: Vorlesung
Comparative Civil Procedure
1
Wahlpflichtveranstaltung: Lehrveranstaltung mit Praxisorientierung und Schlüsselqualifikationen
Techniken außergerichtlicher Streitbeilegung
2
Wahlpflichtveranstaltung: Lehrveranstaltung mit Praxisorientierung und Schlüsselqualifikationen
Kommunikation/Vertragsgestaltung/Streitbeilegung
2
Kolloquium
Kolloquium rechtsvergleichender Arbeitskreis
2
Kolloquium
Kolloquium IPR/IZVR
1
Kolloquium
Kolloquium ZPO und InsR
1
Kolloquium
Kolloquium Unternehmensrestrukturierung
1
Seminar
Die Ablegung eines Seminars im SPB 7 hat sich für zahlreichende Studierende als sinnvoller Testlauf für die Studienarbeit erwiesen. Zudem stellt der auf die Seminararbeit folgende Vor-trag mit anschließender Diskussion eine gute Übung für die Ablegung der mündlichen Prüfung dar.
2
Vis Moot Court (optional)
Die Teilnahme am Vis Moot Court bietet eine Möglichkeit, sich im Rahmen eines internatio-nalen Wettbewerbs mit den Regeln der internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit ein-schließlich des Kollisionsrechts auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb wird auf Englisch zwi-schen ca. 360 universitären Teams aus der ganzen Welt in den Finalrunden in Hongkong und Wien ausgetragen.
2

Prüfungsstoff

  1. Zivilprozessrecht I (Erkenntnisverfahren)
    - gerichtsverfassungsrechtliche Grundlagen einschließlich Instanzenzug;
    - Verfahrensgrundsätze;
    - Verfahren im ersten Rechtszug, insbesondere: Prozessvoraussetzungen, Arten und Wirkun-gen von Klagen und gerichtlichen Entscheidungen, Prozessvergleich, Beweisgrundsätze;
    - vorläufiger Rechtsschutz;
    - Mahnverfahren;
    - Rechtsbehelfe (im Überblick).
  2. Zivilprozessrecht II (Zwangsvollstreckungsrecht)
    - allgemeine Vollstreckungsvoraussetzungen;
    - Arten der Zwangsvollstreckung;
    - Rechtsschutz in der Zwangsvollstreckung;
    - Schuldnerschutz in der Zwangsvollstreckung.
  3. Insolvenz- und Restrukturierungsrecht
    - Insolvenzfähigkeit;
    - Eröffnungsgründe;
    - Verfahrensbeteiligte;
    - Eröffnungsverfahren;
    - Wirkungen des Eröffnungsbeschlusses;
    - Schwebende Rechtsverhältnisse;
    - Insolvenzanfechtung;
    - Sicherungsrechte in der Insolvenz;
    - Befriedigung der Massegläubiger;
    - Feststellung der Insolvenzforderungen;
    - Verwertung und Verteilung der Masse;
    - Insolvenzplan;
    - Restschuldbefreiung;
    - Verbraucherinsolvenz;
    - Europäischer Restrukturierungsrahmen (Richtlinie (EU) 2019/1023).
  4. IPR II (insbesondere Internationales Zivilverfahrensrecht)
    - Verordnung (EU) Nr. 1215/2012 (Brüssel Ia-VO);
    - Luganer Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Voll-streckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen vom 30.10.2007 (LugÜ);
    - Verordnung (EU) 2015/848 (EuInsVO).

Schwerpunktbereichssprecher

Prof. Dr. Andreas Piekenbrock
Prof. Dr. Andreas Piekenbrock

Interview mit Prof. Andreas Piekenbrock

Hier hören Sie einen Audiobeitrag zum Schwerpunktbereich 7.