Wir über uns Anwaltsorientierter Moot Court
Seit 1997 veranstalten Fakultät und Förderverein in jedem Semester einen anwaltsorientierten Moot Court; dieser hat sich im Verlauf des Programms konzeptionell entwickelt. Grundsätzlich will dieser Wettbewerb den Studierenden Gelegenheit zu ersten praktischen Erfahrungen mit dem Führen von Vertrags- und Vergleichsverhandlungen geben. Prozessuale Fragen spielen dagegen keine wesentliche Rolle. In der amerikanischen und britischen Juristenausbildung gehören diese mit Planspielen verwandten Wettbewerbe seit jeher zum Studienangebot.
In der Heidelberger Variante treten pro Semester insgesamt acht Teams aus zwei Studenten im "K.o.-Verfahren" gegeneinander an. Die Aufgabenstellungen entstammen bislang dem öffentlichen Recht und dem bürgerlichen Recht (im Verhältnis 2:1), sie werden von den am Programm beteiligten Rechtsanwälten entworfen. Die Entscheidung über das Erreichen der nächsten Runde treffen Jurys, die sich aus Angehörigen der Anwaltschaft und der Fakultät zusammensetzten. Neben dem sicheren Umgang mit rechtlichen Problemen berücksichtigen die Jurys bei ihrer Entscheidung vor allem "anwaltliche" Kompetenzen. Hierzu zählen die Effektivität des Auftretens, die sich nach der objektiven Interessenlage des Mandanten bestimmt, sowie Phantasie und Geschick insbesondere in rechtlich offenen Verhandlungssituationen. Große Unterstützung erfahren die anwaltsorientierten Moot Courts durch die von Herrn Rechtsanwalt Dr. Sigle ins Leben gerufene Sigle Stiftung.
Seit dem Wintersemester 1998/99 besteht zudem die Möglichkeit, im Zusammenhang mit dem Moot Court einen Seminarschein zu erwerben. Dafür ist zusätzlich ein umfassender interner anwaltlicher Vermerk nebst abschließendem Mandantenschreiben anzufertigen. Damit der Wettbewerb nicht in direkter Konkurrenz zur Examensvorbereitung steht, wurde die Zielgruppe verändert: Während zunächst examensnahe Semester zur Teilnahme aufgerufen waren, richtete sich dieser Wettbewerb nunmehr an die Teilnehmer der Übungen für Fortgeschrittene, also Studierende schon ab dem 4. und 5. Semester.