Zwischenbilanz
Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Das Programm wird von den Studierenden in seiner ganzen Breite durchweg positiv aufgenommen. Viele Jurastudenten nutzen die Möglichkeit, frühzeitig mit der Vorbereitung auf ein spätere Tätigkeit als Rechtsanwalt zu beginnen. Maßgeblich für den Erfolg des Projekts ist das überragende persönliche Engagement der etwa fünfzig am Projekt beteiligten Rechtsanwälte. Dabei sind diese anwaltlichen Beiträge nicht allein notwendige Ergänzungen der Universitätsausbildung, die die grundsätzlich wissenschaftliche Ausrichtung der Ausbildung nicht in Frage stellen, sondern in ihrem Praxisbezug verdeutlichen. Sondern wie sich gezeigt hat, erschließen sich dabei auch und gerade neue wissenschaftliche Ansätze: Neben die bisher übliche gutachterlich-richterliche Herangehensweise an das Recht tritt die wissenschaftliche und methodische Reflexion der anwaltlichen Perspektive.
Der erfolgreiche Verlauf der anwaltsorientierten Juristenausbildung macht zugleich deutlich, in welche Richtung das Programm mit Energie weiterzuentwickeln ist. Die Studenten müssen nicht nur rezeptiv mit der anwaltlichen Sichtweise vertraut gemacht werden, sie müssen sie auch argumentativ einüben. Die bisherigen guten Ansätze, besonders in der großen bürgerlich-rechtlichen Übung, aber auch im Klausurenkurs, gilt es in den kleinen und großen Übungen in allen Fächern zu vertiefen. Auch im Rahmen der Seminare gibt es, wie sich bereits gezeigt hat, hierfür weiteren Raum. Durch den Einbau aktiver Mitarbeit der Studenten in die Lehrveranstaltungen, die der juristischen Methodik gewidmet sind, kommt es ebenfalls zum gezielten Erlernen von interessenorientierter anwaltlicher Argumentationsweise und anwaltlicher Verhandlungsführung.